Es gibt nicht viele Lebensratgeber die ich gelesen habe. Eigentlich sind es nur … einer.
Der trug den Titel „Alles was ich im Leben wirklich brauche, habe ich von Star Trek gelernt„, und als ich ihn las war ich 16 Jahre. Wie der Titel schon nahe legt war das Buch natürlich nicht ganz Ernst gemeint, wenn es Captain Kirk als Vorlage dafür nimmt, wie man(n) die Alltagsbewältigung in Angriff nimmt. Aber es lehrte mich Zweierlei: Erstens, dass Bücher und Filme mit überlangen Titeln einen ganz besonderen Humor aufweisen. Und Zweitens, dass Washington eine Stadt voller Gorn ist. Oder so.
Dann gab es da irgend wann im eingehenden Jahrhundert noch ein Buch, dass sich aufgrund der von Picard in The Next Generation getroffenen Entscheidungen daran versuchte, ein Ratgeber für typische Management-Situationen zu sein.
Ob das gut ging? Keine Ahnung. Ich fand das Buch nach 18 2/4 Seiten so gähnend langweilig, dass es bis zum jüngsten Tag auf dem Dachboden meines Elternhauses lagern würde, hätten wir eben diesen nicht vor Kurzem geräumt. Im Zuge dessen tat ich mit diesem Buch etwas, dass ich nicht mit vielen Büchern tue, die in meinem Besitz sind. Ich warf es weg.
Wahrscheinlich war das falsch. Wahrscheinlich ist es mittlerweile ein echter Klassiker, der von einer geheimen Loge gehandelt wird. Oder auch nicht – bei amazon ist „Picards Prinzip‚ schon ab 1,14 Euro erhältlich.
Worauf ich jedenfalls hinaus wollte: Bald gibt es einen neuen Ratgeber. Für all jene Nerds, die das Tageslicht fürchten und lieber den großen Drehbuchautoren – Entschuldigung, Kapitänen! – der künftigen Raumfahrtgeschichte zuhören.
Also Menschen wie Du und mich, oder ich. Also mir und Dir.
„Sorge dich nicht, beame“ von Christian Humberg und Andrea Bottlinger soll der „etwas andere Ratgeber“ werden, der „dem modernen Geek sämtliche wirklich wichtigen Fragen an das Leben, das Universum und den ganzen Rest“ beantwortet. Dabei soll er sich eher an das obig erstere Buch anlehnen und die wirklich wichtigen Fragen mit einem Augenzwinkern beantworten.
Ich bin gespannt. Veröffentlichungsdatum: „November 2012“.
Rechtzeitig also noch, damit ich mir die bald anstehende Geekness-Crisis ab 32 richtig gönnen kann. Wobei ich vorrangig hoffe, dass die beiden Autoren nicht krampfhaft versuchen humoresk zu sein – allein schon, ob mir das Zusammenbringen von Trek und Wars so richtig gefällt? Eigentlich nicht. Beide Universen – oder, besser: Galaxien – geben schon getrennt für sich allein so viel her. Wieso verweben?
Aber man soll nicht vor-urteilen. Deswegen abwarten, Earl Grey trinken und auf die Macht hoffen.
Im November weiss man mehr.
Und Humberg ist ja kein Unbekannter. Der Mann kennt sich aus. Im Nerdtum (wer ein Buch über LEGO schreibt, der muss gut sein) ebenso wie in Trek und SciFi … da darf man guter Dinge sein.