Space: the final frontier.
These are the voyages of the Starship Enterprise.
Its five-year mission: to explore strange new worlds, to seek out new life and new civilizations. To boldly go where no man has gone before.
Als der neunjährige Vic Mignogna dieses Worte das erste mal aus dem Fernseher im elterlichen Wohnzimmer vernimmt ist das erste mal verliebt. In eine TV-Serie. Er reist mit Captain James T. Kirk, Leonard McCoy, Spock und der 400 Mann starken Besatzung der USS Enterprise Woche für Woche mit. Und er holt sich seine Familie in die Realität, überredet die Jungs der Nachbarschaft mit ihm STAR TREK zu spielen. Nach einer Weile geht er weiter: mit einer Super-8-Kamera nimmt er die Spiele in aus Pappe gefertigten Kulissen gar auf und erzählt nach der Einstellung der Serie 1969 sein eigenes Star Trek.
Eins lässt Vic dabei nie los: Die Enterprise ist auf einer Fünf-Jahres-Mission. Doch weil CBS die Serie bereits nach drei Staffeln absetzt kennen wir Fans nur den Verlauf der ersten drei Jahre. Wie, fragt sich Vic, sind wohl die letzten beiden Jahre verlaufen?
Die Frage trägt er mit sich herum. Jahre. Jahrzehnte.
Und dann fängt er 2012 an, das, was er da täglich erträumt, Realität werden zu lassen.
Mit STAR TREK CONTINUES will Vic Mignogna zusammen mit einem Team engagierter Helfer, Laien- und Profi-Schauspielern die Geschichte von STAR TREK zuende erzählen. Dass er seinem großen Idol James T. Kirk ziemlich ähnlich sieht, ist nur von Vorteil – denn genau das ermöglicht es ihm in die Rolle des wohl berühmtesten Captains dieses Universums zu schlüpfen.
Nun gibt es im Star Trek-Universum – nicht zuletzt, weil Paramount seit mehr als 10 Jahren kein neues Serien-Material liefert – viele Fan-Film-Projekte. Nicht zuletzt in Deutschland erregte Robert Amper in den 1990er Jahren jede Menge Aufsehen mit seinen Raumschiff Highlander-Fanfilmen. Die waren zum damaligen Zeitpunkt nicht nur so professionell gedreht wie manche Soap, sondern vor allem auch immens abgedreht.
Doch STAR TREK CONTINUES ist anders. Denn das Team um Vic Mignogna steckt nicht nur jede Menge Zeit und Arbeit in das Projekt, sondern auch Geld.
Die Kulissen sind nach Hollywood-Manier gebaut, die Beleuchtung empfindet man Szene für Szene dem originalen Star Trek aus den 60er Jahren nach. Make-Up, Sound, Kostüme – bis ins kleinste Detail stimmt hier alles, ist alles auf Hollywood-Niveau. Mignogna dreht hier keine Fanfilme. Er setzt tatsächlich das originale STAR TREK nach.
Und dabei dabei verschmilzt er mit James T. Kirk auf zuweilen unglaubliche Art: Sieht man den jungen William Shatner von 1966 nämlich zu, wie er seinen Captain Kirk spielt ist es fast schon beängstigend mit welcher Präzision und Leidenschaft Mignogna die Kern-Gesten und -Verhalten von Shatner nachahmt.
Seit Mai 2013 hat das Team um Mignogna drei Episoden seines ganz eigenen STAR TREK online gebracht.
Die neuste Episode „Fairest of Them All“ ist vor zwei Tagen online gegangen und entführt den Zuschauer vollständig ins unter Fans beliebte Spiegeluniversum. Alle Episoden lassen sich auf der Seite des Projektes oder auf Vimeo kostenlos anschauen. Und es lohnt sich, nicht nur als Trekkie.
Anlässlich der neusten Episode hat WIRED dem Team um Vic Mignogna beim Dreh einmal über die Schulter geschaut und einige Behind The Scenes Videos veröffentlicht – sie zeigen, mit welcher Akribie und welchem Einsatz das Team ans Werk geht.
Übrigens: Mignogna und sein Team sind nicht die Einzigen, die die Mission der Enterprise fortsetzen.
Mit einem Einsatz von bis zu 70.000 US-Dollar pro Episode, die über Crowdfunding zusammenkommen, produzieren James Cawley und Jack Marshall ihr „STAR TREK PHASE II„. Anders als STAR TREK CONTINUES erfinden Sie Drehbücher dabei nicht gänzlich neu, sondern greifen unter anderem auf nicht verfilmte Original-Drehbücher von Star Trek: Phase Two (einer nie realisierten zweiten Serie, die Ende der 70er als STAR TREK Der Film in die Kinos kam) und Star Trek: The Next Generation zurück. Zudem hat PHASE II eine enorm hohe Star-Rate: sowohl vor als auch hinter der Kamera agieren eine Reihe von Stars, die bereits an den originalen Serien beteiligt waren, unter anderem Walter Koenig (Chekov) und George Takei (Sulu). Von Phase II sind seit 2004 acht Episoden erschienen – und die Teams beider Projekte sind sich wohl gesonnen. So tritt Mignogna in der letzten Episode in einer Gastrolle (nicht als Kirk) auf. Größter Unterschied der beiden Serien: PHASE II ist in seiner Realisierung nicht so fanatisch detailversessen – Bühne und Licht beispielsweise sind nur Annäherungen ans Original – ebenso wie der Kirk der ersten acht Episoden. Für künftige Episoden (ab #11) hat man mit dem Schauspieler Brian Gross jedoch einen neuen Kirk-Darsteller, der Mignogna im Aussehen durchaus Konkurrenz macht …