Wo wir gerade bei Filmen sind: Gestern/Heute Nacht durch Zufall beim All-nächtlichen ’nochmal durch das Programm zappen bevor ich ins Bett gehe‘ bei einem Film hängen geblieben (nein, das passiert nicht oft): Deterrence (gestern gegen Mitternacht auf NDR).
Der Film von 1999 spielt im Jahr 2008 und präsentiert sich als eine Art Kammerspiel: Die Figuren sitzen wegen eines Schneesturmes in einem kleinen Café in Colorado fest. Dort spielt der gesamt Film. Als Zuschauer erhält man die gleichen Informationen wie die Protagonisten – über Telefon und TV-Sender.
Und dann kommt die Geschichte: Der neue (als Vize aufgerückte, jüdische) Präsident der USA hängt nach einer Wahlkampfveranstaltung in einem Schneesturm in Colorado fest, als er und sein Stab aus den Nachrichten erfahren: Saddam Husseins Sohn tritt in die Fußstapfen seines Sohnes und greift Kuwait an. Er überrennt dabei einige amerikanische Friedenstruppen an der Grenze und marschiert in den Nachbarstaat ein.
Die USA sind handlungsunfähig. Der Großteil der eigenen Truppen ist an anderen Brennpunkten der Welt stationiert. Mit Bodentruppen ist der Vormarsch der Irakies nicht aufzuhalten. Also setzt der US-Präsident dem irakischen Diktator ein knappes Ultimatum: Innerhalb von etwas über einer Stunde soll Hussein seine Truppen zurückziehen und sich stellen. Ansonsten wird man eine Atombombe auf Bagdad werfen …
Die Irakies verhandeln nicht. Im Gegenteil: Sie öffnen ihre Silos und zeigen rund 20 eigene mit Atomköpfen bestückte Raketen. Sollte ein Bomber der USA in den Lufraum eindringen wird man diese auf multiple Ziele der Welt feuern …
„Deterrence“ ist kein „grandioser“ Film. Keine „Meisterleistung“. Aber es ist ein sehenswerter Film, der vor allem von Kevin Pollak als Präsident Walter Emerson profitiert. Der Präsident ist kein lauter Actionheld, es kracht nicht an jeder Ecke. Der Film ist leise, bezieht seine Spannung aus dem großen Konflikt und dem, was das zwischen den Menschen in diesem Café anrichtet.