Das Gesetz schützt Teenager vor Alkohol, Glücksspiel und Pornographie. Nicht aber vor den sozialen Medien. Ein Fehler, wie Anna Sauerbrey im Tagesspiegel findet.
Sie sieht, dass Öffentlichkeit zu Unrecht bislang nicht als Gefahr im Sinne des Jugendschutzes gewertet wird. Sauerbrey zieht dazu die Fälle jugendlichen Mobbings im Netz heran. Dabei lässt sie außer Acht, dass selbst so mancher Erwachsene mit der Tragweite seiner Tätigkeiten im Netz überfordert ist, und viele Eltern als Vermittler von Medienkompetenz allein schon versagen, weil sie der Aufgabe technisch nicht gewachsen sind.
Sauerbrey fordert nichts in ihrem Text, sie stellt nur dar, und das nicht einmal in differenzierter Breite. Es hätte ein Appel sein können – nicht, wie zwischen den Zeilen zu lesen in Form eines Gesetzes, sondern für ein notwendiges Schulfach Medienkompetenz. So bestellt die Autoren nur das Feld für allerlei bunte, zuweilen absurde, Ansichten einer bunten Menschenvielfalt in den Kommentaren.
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