MALLS ACROSS AMERICA von Michael Galinsky/Steidl
Im Jahr 1989 begab sich Michael Galinsky auf einen Roadtrip, 15 große US Malls – jene dicken Einkaufszentren, die Ende der 80er anfingen wie Pilze aus dem Boden zu schießen – waren sein Ziel. Galinsky wollte das Leben in den Zentren fotografieren. Ehrlich und nicht inszeniert, als Street-Fotograf.
Jetzt, zweieinhalb Jahrzehnte später, hat Galinsky die Bilder wieder hervor geholt und in Form des Buches „Malls Across America“ veröffentlicht.
Die 80er Jahre in US Malls (alle Bilder aus dem Buch in einem Facebook-Album!) in Bildern festgehalten, die qualitativ heute irgendwo auf Instagram zu finden sein könnten. Aber perfekte Bilder waren nicht die Intention Galinskys. Denn genau diese Unperfektheit macht sie so spannend. Sie zu betrachten ist ein wenig, als blättere man durch das private Fotoalbum einer Familie – direkt und gnadenlos rein ins Leben der 80er. Wirklich gruselig.
Und schockierend. Neben der Mode und dem Haarstyle vor allem aus einem Grund: entfernt man die Leute aus den Bildern, sehen die US Malls von gestern genau so aus, wie unsere Einkaufszentren von heute.
Seit die Bilder im Buch und im Netz aufgetaucht sind, haben Leute angefangen sich selbst, Bekannte und Verwandte darauf zu finden. Aktuell arbeiten Galinsky und Good Morning America wohl gar an einer Reunion-Strecke, die identifizierte Menschen von damals wieder zusammen bringen und in Szene setzen will.