Der Trend zum Kleinwagen ist ungebrochen. Die Deutschen entdecken die Vorteile inbesondere im urbanen Umfeld. Und vielleicht (vielleicht!) wird ja aus der Kombi-Nation Deutschland bald die Kleinwagen-Nation. Schließlich kommen alle guten Dinge zurück, und der VW Käfer wurde hier nicht ohne Grund erfunden. Es gab eine Generation, die reiste mit dem Ding gar 14 Tage in den Urlaub – etwas, dass heute 35jährige Familien nicht mal mit einem Mercedes E-Klasse Kombi mehr komfortabel hin bekommen.
Aber darüber will ich eigentlich nicht sprechen.
Eher über den sensationellen Erfolg des neuen VW-Zwergs up! – nur echt mit Ausrufezeichen.
Der geht – glaubt man den Zulassungszahlen und hinterfragt jetzt einfach mal nicht, wie hoch der Anteil an VW Jahreswagen etc. ist – weg wie geschnitten Brot. Seit dem Marktstart vor nicht einmal zwei Monaten wurden mehr als 20.000 up!s (?) in Deutschland zugelassen. Eigentlich sensationell.
Nicht nur wegen des, aber auch unterstrichen vom Erfolg, bläst VW den up! jetzt auf. Auf eine Viertüren-Version. Auf ein E-Auto. Und eine GT-Version.
Eine GT-Version.
Der normale up! benötigt um die 14 Sekunden von 0 auf 100 km/h und zeigt sich bei 130 km/h geschafft. Das reicht für seinen natürlichen Lebensraum, die Stadt, vollkommen aus.
Aber nicht für sein Überleben auf deutschen Autobahnen. Das ist auch ok. Ähnlich wie der smart soll der up! (langsam bekomme ich eine !-Allergie) auch da nicht hin. Eigentlich. Denn die kommende GT Variante soll da schon hin. Mit 130 PS beschleunigt der Zwerg in neun Sekunden auf 100. Das ist jetzt nicht wahnwitzig fix. Allerdings reicht seine Puste bis kurz vor die 200 km/h.
200 km/h in einem Auto, das sich damit begnügt von Spitze bis Passagier gefühlt nur 75 Zentimerter Raum zu haben.
Wollen wir mal schauen, was 200 km/h mit einem Ford Focus machen?
Bitte, das britische Magazin Fifth Gear hat das mal getestete:
Wieso Fifth Gear sowas macht? Wer das Video schaut weiß es. Und wer sich vorstellt, was eine Kollision mit so einem up! macht eigentlich auch.
Die Zahl der Verkehrstoten ist 2011 übrigens wieder gestiegen.
Nein, ich will jetzt nicht wirklich diskutieren.
Ich mag es, schnell unterwegs zu sein. Ich mag die deutschen Autobahnen und ihre Freiheit. Ich mag es, links zu fahren, und diesen kleinen Adrenalinschub jenseits der 180 km/h zu bekommen. Aber ich denke auch, etwas Hirn muss da schon noch dabei sein. Einen VW up! oder Ford Fiesta würde ich nicht über 130 km/h prügeln wollen. Nicht auf einer Autobahn. Wuah!
Und ihr?