[Das Netz fördert] Oberflächlichkeit [und verleitet], zu spontanen Reaktionen, hinter denen kein langes Nachdenken steckt: Ich habe etwas gelesen, und sofort twittere ich dagegen oder darüber, und dann womöglich auch noch in falscher Grammatik.
Lieber Herr Altkanzler Schmidt. Auch wir prangern das an.
Die zunehmende falsche Grammatik.
Im Interview mit dem ZEIT Magazin erzählt Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt, seine Sicht auf das Internet. Und für einen 93-jährigen beweist Schmidt durchaus Weitblick. Dass man sich in Artikeln, wie dem des SPIEGEL nun unbedingt auf eben jenes obige Zitat stürzt – es sei geschenkt. Wesentlich wichtiger halten wir die Aussagen: “Wenn Sie zum Beispiel im Mittleren Osten oder im Maghreb […] junge Leute mit einem Handy ausstatten, dann wird das im Laufe einer einzigen Generation dazu führen, dass die Frauen sich nicht mehr zwangsverheiraten lassen und die Mädchen nicht mehr beschnitten werden.”
Eine neue Studie aus Großbritannien gibt Schmidts Eindruck übrigens Recht. Nun kann man dies, wie es wohl Schmidt getan hat, einfach anhand des demokratischen Strukturwandels ablesen, es ist jedoch immer noch einmal gut, so etwas zu untersuchen. Und so haben Forscher der Universität Bristol zwischen Juli 2009 und Januar 2012 insgesamt 484 Millionen Tweets von fast zehn Millionen Nutzern untersucht und festgestellt: “Twitter ist ein Seismograph für gesellschaftliche Stimmungen.” Prima. Hätten Sie nicht gedacht, oder?
Kannten Sie übrigens schon die perfekte Kekseintunkzeit? Also die ideale Zeitspanne, in der Sie einen Keks in Tee eintunken können, ohne, dass er zu matschig wird oder gar abbricht und im Tee verschwindet?
Wie ich gerade jetzt darauf komme? Das haben Forscher 1999 untersucht. Forscher der Universität Bristol.
Gut.
Halten wir fest: Twitter fetzt!
Übrigens, Eintunkzeit von Keksen. Ermitteln Sie ganz einfach – haben die Forscher heraus bekommen. Sie nehmen einfach den Mittelwert des Porendurchmessers ihres Kekses und nehmen dies mit der Eintunkhöhe in Flüssigkeit zum Quadrat, dividieren dies durch den Wert der Oberflächenspannung des Tees und multiplizieren es mit der Zeitspanne des Eintunkprozesses. Über einen Dreisatz sollten Sie dann die Eintunkzeit ermitteln können. Oder sowas. Ich war in Mathe immer etwas schlechter als den anderen Fächern – Entschuldigung!
Für einen Menschen, der das Internet überhaupt erst im hohen Alter wahrgenommen hat, ist er wirklich weitsichtig. Allerdings hatte ich beim Lesen des kompletten Interviews auch das Gefühl, dass er sich selbst etwas verwirrt hat. Obiges Zitat wird ja gefolgt von di Lorenzos „Aber das ist doch gut?!“
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