Heutzutage vergraben wir unsere kurzen Gedanken und Links in der Twitter-Wüste, unauffindbar nach nur wenigen Tagen. [..] Das wäre alles überhaupt nicht schlimm, würden die Unternehmen dabei nicht so oft die Gepflogenheiten eines offenen Webs ignorieren. [..] Es lässt sich jedoch jede Menge tun, um dies zu verhindern. Wir können – und das geht zu allererst an mich selbst – wieder mehr bloggen.
Das ist die Essenz eines lesenswerten Artikels von Johnny Haeusler auf Spreeblick. Er appeliert sich etwas von den geschlossenen Ökosystemen all der Facebooks, Googles und Twitters zu lösen und wieder mehr auf das eigene Blog zu setzen.
Und ich kann ihm da absolut zustimmen.
Nicht, weil ich zu den Dutzenden Kopfnickern gehöre, die gerade auf Facebook und Google+ über die Richtigkeit dieses Artikels schnattern (was an sich schon reichlich absurd ist). Sondern auch, weil ich den gleichen Vorsatz Anfang diesen Jahres gefasst habe. Basierend auf einem Artikel von Cem damals.
Mein Ergebnis dieses Vorsatzes: Ich habe 2012 mein Blog wieder-entdeckt. Ich habe hier das gut vierfache an Einträgen geschrieben in den letzten Monaten als die zwei Jahren davor. Was davon bleibt? Nun. Vor allem ein Archiv – eines, über das ich die Kontrolle habe, und das ich jederzeit durchsuchen kann. Auf Facebook ist das ein unmögliches Unterfangen. Dort finde ich meine eigenen Einträge von vor drei Monaten schon nicht mehr vollständig. Das ist auch ein Punkt bei Diskussionen: Mit Facebook und Google+ finde ich zwar viele spannende Diskussionen, aber am Zugriff in den Archiven mangelt es massiv. So bin ich in einigen Gruppen, bei denen der Zugriff auf Inhalte die älter als zwei Wochen sind echt zur Qual wird – weil man nicht suchen kann, sondern sich nur linear durchscrollen kann.
Am Ende bleibt für mich privat vor allem aber ein gutes Gefühl – irgendwo virtuell wieder daheim zu sein.
Lasst uns also 2013 nutzen, um das Web wieder ein wenig mehr zurück zu erobern – ganz im Sinn dieses großen freien und offenen Gebildes …
* Diese Gedanken beziehen sich übrigens vor allem auf die private Ebene. Für Unternehmen war schon immer meine Überzeugung, dass nichts über eine eigene Basis im Web geht, und Social Media-Aktivitäten immer auch zurück zur eigenen Präsenz führen müssen. Privat sind wir halt aber alle vor allem eins: Faul. Ein Video ist am Ende eben doch schneller auf Facebook eingestellt, ein Link schneller dort gezeigt, eine Liste schneller dort gespeichert.
Danke dir! Diese Trend-Sache habe ich damals leider nicht mitbekommen … ich muss wieder mehr Blogs lesen. 🙂