Wenn (halb-)staatliche Unternehmen Projekte starten oder Visionen kommunizieren, dann benötigen die einen griffigen Namen. Agenda 2010 zum Beispiel. Oder Leipzig 2020. Dabei schießt man ab und an mal übers Ziel hinaus.
So haben die Leipziger Verkehrsbetriebe jetzt zu einem Wettbewerb ausgerufen, der „ÖPNV-Website 2025“ heisst.
Eine Website für 2025? Kann jemand die Frage wirklich beantworten, wie das Internet in 12 Jahren aussieht? Hätte mein erster Eintrag in diesem kleinen Weblog anno Anfang 2001 davon gehandelt, wie das Web 2013 aussieht – ich hätte keine Vision stricken können.
Gut. Nun könnte das natürlich auch darauf beruhen, dass ich zu wenig visionär veranlagt bin … Wobei: Fünf Jahre traue ich mich. Aber 12 Jahre? Sind im Web ungefähr die Zeitspanne zwischen Oberem Jura und menschlicher Steinzeit. Aber wer weiß schon …
Trotz meiner Kritik an der Namensgebung muss hier jetzt ein großes fettes A B E R stehen.
Denn der Wettbewerb als solches ist wichtig und richtig.
Die LVB hat nämlich den letzten Webmontag dafür genutzt, sich mit Experten und Interessieren über die Vision einer neuen Nahverkehrs-Website zu unterhalten. Und gleichzeitig hat man die eigene Vision mit den Anwesenden geteilt.
Eine unheimlich spannende Veranstaltung, an der ich leider nicht teilnehmen konnte – ich weilte in Köln.
Als Konsequenz dieses Webmontags ruft die LVB nun einen mit 6.000 Euro dotierten Wettbewerb aus – und ich möchte wirklich jeden ermutigen, sich daran zu beteiligen. Die zentrale Frage: Wie muss eine ÖPNV-Webseite aus Nutzer- und aus Entwicklersicht künftig aussehen?
Also, denkt mal drüber nach, wie ihr ÖPNV morgen gern nutzen würdet und welche Konsequenz das für eine Website hätte. Muss ja nicht gleich visionär für 2025 sein …
Alle Informationen zum Wettbewerb erhaltet ihr auf der LVB Website, mitmachen könnt ihr noch bis Ende des Monats!