Die Verbannung nach Amerika kam in den Jahrzehnten nach der Entdeckung des Kontinents für kriminelle Schweden der Todesstrafe gleich.
Schon 1347 war die Jagd auf Elche zum Beispiel streng reglementiert – verstieß jemand dagegen, wurde er all seines Hab und Gutes entledigt und – eigentlich – zur Todesstrafe verurteilt. Allerdings kennt man keine Fälle, in denen die Todesstrafe tatsächlich vollstreckt wurde. Nach der Christianisierung der Wikinger änderten sich die Schweden offenkundig zu einem ziemlich verständnisvollen Völkchen – und so schickte man die illegalen Elchjäger lieber nach Amerika, als ins Jenseits.
Ob man heute einen Flug nach New York bekommt, wenn man einen Elch illegal erlegt, wage ich zu bezweifeln. Was sich seit der Einführung der Jagd-Reglementierung jedoch nicht verändert hat: Elche sind für Schweden noch immer etwas Besonderes.
In welchem Land sonst sperrt die Polizei eine Straße und lässt Berufspendler zu spät auf die Arbeit kommen – weil auf der Straße in einem Waldstück gerade eine Elchkuh kalbt?
Und dabei hatte ich vor ein paar Jahren noch unverhohlen geschrieben, in Schweden gäbe es keine Elche.
Gibt es für mich übrigens noch immer nicht: Trotz mehrere und längerer Aufenthalte habe ich in Schweden noch keinen Elch gesehen. Rehe? Ja. Schlangen auch. Aber Elche – Fehlanzeige.
Wie auch immer.
In den letzten Wochen ging es vorrangig nicht um Elche, sondern um Straßen – aber doch eben jene, auf denen auch Elche auftauchen könnten. Denn während der Ferienzeit habe ich mit meiner Familie einen Roadtrip durch Schweden und Dänemark unternommen. Was wir dabei erlebt haben, kann man ab heute auf autokarma.de nachlesen – ich öffne dort mein Reisetagebuch.