2014 jährt sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum 100sten Mal. Mit diesem Ereignis werden sich anlässlich des Datums viele Medien intensiv beschäftigen. Allein der TV-Sender arte hat eine ausführliche Dokumentation in TV und Web angekündigt.
Bevor das Jahr startet, beschäftigt sich der Guardian in einer kontrafaktischen Analyse („Was wäre, wenn …“) mit der Frage: „What if the Germans had won the first world war„.
Martin Kettle kommt zu dem Ergebnis, dass die Geschichte Europas und der Welt wäre wohl vollkommen anders verlaufen. Ein deutscher Diktator hätte wohl den Aufstieg nicht geschafft, Großbritannien wäre heute mehr wie Dänemark und den Kalten Krieg nach 1945 hätte es womöglich überhaupt nicht gegeben …
Zwischen den Zeilen lässt Kettle dabei heraus klingen, dass der Sieg Deutschlands 1918 vielleicht nicht die schlechte Alternative gewesen wäre, die es in Rückblicken immer zu seien scheint. Und schreibt am Ende – wohl auch mit den Plänen der Cameron-Regierung rund 50 Millionen britische Pfund in die Feiern und Erinnerungen zum WWI zu stecken vor Augen -, was wirklich wichtig ist: In 2014 we need to get beyond the rival national perspectives and learn to see the war more objectively and thoughtfully than has yet happened.